4. Interaktion Elementar Kärnten - Nachlese

Kind im Fokus - KindgeRECHT handeln in elementaren Bildungseinrichtungen

Zum Tag der Elementarbildung am 24. Jänner 2024 wurden in Kärnten heuer Kinder und ihre Rechte in den Fokus gerückt.

Die Online-Tagung „4. Interaktion Elementar Kärnten“ wurde auch heuer von der Pädagogischen Hochschule (PHK) in Kooperation mit der Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) und der Berufsgruppe der elementaren Bildungseinrichtungen Kärntens (BEBEK) veranstaltet. Vergangenen Samstag, den 20. Jänner 2024 versammelten sich 248 Teilnehmer:innen aus dem Feld der Elementarpädagogik und diskutierten über die Kinderrechte in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen.

Stephanie Unterwandling (Vorstandsvorsitzende der Berufsgruppe der elementaren Bildungseinrichtungen), Georg Sitter (Vizerektor der Pädagogischen Hochschule Kärnten) und Barbara Graber (Direktorin der Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik) zeigten sich als Gastgeber:innen erfreut über das große Interesse von Elementarpädagog:innen, Studierenden und Leitungsverantwortlichen im elementaren Bildungsbereich.

Dass schon sehr junge Kinder gehört werden wollen, vermittelte nicht nur ein Kurzfilm von Schüler:innen der BAfEP, sondern ist auch in den Kinderrechten verankert, wie Romana Bürger von der Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten in ihrem Vortrag deutlich machte. Dennis Epping, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Graz, zeigte auf, dass es Entschleunigung im Alltag einer elementaren Bildungseinrichtung braucht und stellte klar: „Nicht ob, sondern wie wir Kinder im Alltag beteiligen können, ist die Frage, die sich pädagogische Teams stellen müssen.“

Im Austausch wurde deutlich, dass es mehr Raum und Zeit für Teamprozesse benötigt. Birgit Zesar-Bergmair, eine der Teilnehmer:innen brachte dies für viele auf den Punkt: „Wir handeln alle nach bestem Wissen und Gewissen, ohne böse Absichten. Im Alltagshandeln gibt es aber häufig zu wenig Bewusstheit und zu wenig Begleitung, um alte Muster zu verändern."

Diese Muster wurden auch im letzten Vortrag von Lea Wedewardt, Fachbuchautorin zur Bedürfnisorientierten Pädagogik thematisiert. Sie räumte mit dem Mythos auf, dass Bedürfnisorientierung bedeutet, Kindern alle Wünsche zu erfüllen. Gegenteilig geht es dabei um die Bedürfnisse aller Beteiligten, also auch die der Pädagog:innen. Eine ihrer Aufgaben ist es, mit Kindern gesunde und konstruktive Strategien zu erlernen, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen ohne Grenzen anderer zu verletzen.

Dass hier auch Erwachsene und ebenso Pädagog:innen nie ausgelernt haben, bedeutet vor allem auch sich zum Tag der Elementarbildung am 24. Jänner 2024 mit dem Thema grenzverletzendes Verhalten und eigenen Bedürfnissen auseinander zu setzen. Neben unterstützenden Rahmenbedingungen, wie ausreichend Personal, Supervision und begleitete Teamprozesse benötigt dies eine offene Haltung und ein entsprechendes Wissen, zu dem die Tagung einen erfolgreichen Beitrag leisten konnte.

Hier setzen auch die Angebote für die Weiterqualifizierung von Elementarpädagog:innen an der Pädagogischen Hochschule Kärnten an, wie Elisabeth Nuart, Professorin für Elementarpädagogik betont: „Professionelles Handeln benötigt theoretisches Wissen, um Situationen im Alltag besser verstehen zu können, sowie Möglichkeiten der Reflexion und Entwicklung neuer Handlungsstrategien. Eine hochschulische Ausbildung über mehrere Semester kann dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.“

 

 

Zum Veranstaltungsformat:

„Interaktion Elementar Kärnten“  ist eine Kooperation der Pädagogischen Hochschule Kärnten, der Bundes-Bildungsanstalt für Elementarpädagogik Kärnten und der Berufsgruppe  der elementaren Bildungseinrichtungen Kärntens.

Die Veranstaltung lädt zum österreichischen Tag der Elementarbildung (24.01.) Verantwortliche aus Wissenschaft und  Praxis, aus Verwaltung, Politik und  Wirtschaft, aus Ausbildung und Interessensvertretung zum Austausch ein.

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