
Symposium Lesen 2025: Lesen in Krisenzeiten
23.04.2025, 14.00 - 18.00 Uhr, Online
LESEN IN KRISENZEITEN - Lesesymposium 2025 (online)
„Der Krieg verwirrt das Denken“ formulierte der Schriftsteller Ilija Trojanow in seiner Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele im Jahre 2022 und meinte damit den Krieg in der Ukraine – vielleicht aber auch viel mehr, denn Krieg heißt im übertragenden Sinne Krise, Konflikt, Auseinandersetzung – im kleinen wie auch im großen gesellschaftlichen Zusammenleben.
Wer aufmerksam die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen verfolgt, weiß: Wir leben in unsicheren Zeiten. Ressourcenmangel, Biodiversität, Naturkatastrophen, Erderwärmung, digitale Transformation, politische, soziale und gesellschaftliche Umwälzungen und Veränderungen bringen Unsicherheit und Instabilität. Dazu gesellen sich – auch, aber nicht nur – durch die sozialen Medien Halbwahrheiten, Meinungsblasen, Propaganda, Fake-News und Verschwörungstheorien.
All diese vielschichtigen Ereignisse in ihrer Komplexität machen uns Angst. Es sind Ereignisse, die den Augen und Ohren von Kindern und Jugendlichen nicht entgehen – viel zu schnell und zu ungefiltert werden sie mit Information aller Art konfrontiert. Wie können wir den Ängsten und Zweifeln begegnen?
Unsere Sprache ist dafür ein mächtiges Instrument. Sie kann Krisenzeiten heraufbeschwören oder, wenn diese sensibel eingesetzt wird, kalmieren und hilft uns, auf heikle, schwierige Situationen angemessen zu reagieren. Eine emphatische und angepasste Sprache ist von großer Bedeutung.
Kein Wunder, dass in Krisenzeiten die Nachfrage nach Büchern und Lektüre oft ansteigt. Die Menschen suchen neue Perspektiven, Ablenkung, bisweilen Entspannung. Lesen in Krisenzeiten kann eine Möglichkeit dafür sein; es kann aber auch helfen, Ängste und Stress abzubauen, neue gedankliche Räume zu öffnen und Krisenzeiten zu bewältigen. Lesen kann Kindern und Jugendlichen helfen, besser mit aktuellen Herausforderungen umzugehen.
Im Lesesymposium 2025 widmen wir uns dem „Lesen in Krisenzeiten“ auf ganz unterschiedliche Weise – seien Sie unser Gast und gewinnen auch Sie dadurch Kraft und Stärke.
Anmeldung bitte im Institut II, bei Frau Sandra Unterwieser: sandra.unterwieser@ph-kaernten.ac.at
Der ZOOM-Link wird zeitgerecht bekanntgegeben!
Anmeldemöglichkeit bis 22. März 2025!
Vortragsunterlagen
Roman Huditsch
Roman Huditsch

Mag.(FH) Roman Huditsch leitet seit 2019 die AK-Bibliotheken Kärnten. Nach mehreren Jahren im Bereich IT-Projektmanagement wechselte er 2010 ins Bibliothekswesen und übernahm die Leitung der AK-Büchereien Burgenland. Zusätzlich engagiert er sich bei verschiedenen bibliothekarischen Interessensverbänden wie dem BVÖ (Büchereiverband Österreichs), dem Landesverband der Bibliotheken Burgenland und später dem BVK (Bibliotheksverband Kärnten).
Neben seiner Ausbildung am Fachhochschulstudiengang Informationsberufe, Eisenstadt: Informations- und Knowledgemanagement mit der Vertiefungsrichtung „Betriebliches Informationsmanagement“ absolvierte er das Fernstudium BWL am IWW der FernUniversität Hagen und den Ausbildungslehrgang für hauptamtliche BibliothekarInnen in Strobl.
LESEN IN DER KRISE (?) – Gemeinsam neue Leselust schaffen
Ohne Zweifel sind wir als Gesellschaft aktuell von multiplen Krisen betroffen – von der Klimakrise, über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bis hin zur Energie- und einer sich abzeichnenden Wirtschaftskrise.
Und vor diesem bedrückenden Hintergrund kommt nun das Lesen ins Spiel, denn wie Susanne Scholl schreibt:
„Das Eintauchen in einen literarischen Text bedeutet Eskapismus. Aber dieses Abtauchen aus der Realität bietet auch Chance und Freiraum.“
Während jedoch zum einen auch die Nachfrage nach Lektüre in Krisenzeiten nach wie vor hoch ist, befindet sich auch das Lesen selbst in der Krise – wie PISA-Studien, die Zunahme digitaler Ablenkungen sowie das veränderte Freizeitverhalten von Jugendlichen zeigen.
Steigende Buchpreise tun ihr Übriges, um den dringend notwendigen Zugang zu Büchern zu erschweren bzw. sogar zu verunmöglichen.
Und hier kommen die Öffentlichen Bibliotheken mit ihrem breiten Angebot und animierenden Veranstaltungen als wichtige Verbündete und mögliche Kooperationspartner ins Spiel.
Lassen Sie uns gemeinsam die Leselust neu entfachen!
Roman Huditsch
Lena Raubaum
Lena Raubaum
